Der Herrmannsweg – Über den Kamm des Teutoburger Walds

Der 156 km lange Hermannsweg leitet Wanderer über den Kamm des Teutoburger Walds und des Eggegebirges von Rheine nach Horn-Bad Meinberg. Auf dem Weg durchquert man die Naturparke »TERRA.vita« und »Teutoburger Wald/Eggegebirge«. Wer dem langen, aber schmalen Höhenzug, der von einigen Tälern unterbrochen wird, folgt, den erwarten ruhige Waldabschnitte, spektakuläre Felsformationen, historische Stadtkerne, Schlösser, Burgen und Klöster. Die für Norddeutschland herausragenden Berge erreichen Höhen bis 468 Meter und bieten auch immer wieder schöne Ausblicke in die Norddeutsche Tiefebene. Björn Nehrhoff von Holderberg hat sich einen der schönsten Abschnitte des Wegs auf einer Dreitageswanderung zwischen Hörstel und Borgholzhausen einmal näher angesehen.

TEXT/BILDER: BJÖRN NEHRHOFF VON HOLDERBERG

Der Name des Wanderwegs leitet sich vom gerne verwendeten Narrativ ab, das Hermann dem Cherusker, der auf der Hermannshöhe mit einer überlebensgroßen Statue geehrt wird, um die Zeit von Christi Geburt als Anführer der germanischen Stämme die römischen Legionen des Feldherren Varus hier im Teutoburger Wald besiegte. Wanderer erwartet also eine Mischung aus viel Natur und Kultur, die jeder nach Belieben seinen Wünschen anpassen kann.

VON DER HEXENHÖHLE ZUM NASSEN DREIECK
Ein guter Einstieg in den Hermannsweg ist der Ort Hörstel im nördlichen Münsterland, da gleich auf den ersten Kilometern einer der spektakulärsten Abschnitte des Wanderwegs folgt. Doch bevor man so richtig loslegt, lohnt es sich durchaus, zunächst einen Blick auf die Ortsumgebung zu werfen. Gut drei Kilometer südlich von Hörstel versteckt sich das malerische Wasserschloss Surenburg, das Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut wurde und von einem schönen Waldpark umgeben wird.

Außerdem wartet gleich westlich von Hörstel das Kloster Gravenhorst, das bereits im 13. Jahrhundert als Zisterzienserinnenkloster erbaut wurde und im Gegensatz zur Surenburg auch von innen besichtigt werden kann. Im Gebäudeensemble, das mehrere Jahrhunderte ein Rückzugsort für adlige Frauen bildete und heute Sitz eines Kunsthauses ist, lädt ein Café Gäste dazu ein, sich vor der Wanderung zu stärken. Den leckeren Kuchen kann man sich dann auch gleich wieder beim Wandern abarbeiten.

Vom Wanderparkplatz südlich des Orts startet man schnurstracks in den Wald hinein. Sogleich passiert man den ersten Steinbruch des Wegs. Hier stößt man in der Felswand des Huckbergs auf die urige Hexenhöhle, die einen Blick in eine mehrere Dutzend Meter tiefe Schattenwelt erlaubt. Wenig später spaziert man über eine geschäftige Brücke vorbei am »Nassen Dreieck«, wo sich Dortmund-Ems-Kanal und Mittellandkanal treffen.
Mit einem kurzen Abstecher von ein paar Schritten erreicht man die Aussichtsplattform »Kleine Loreley« und kann die Binnenfrachter am Knotenpunkt vorbeischippern sehen. Zurück im Wald geht es erstmal kurz bergan. Dann folgt man einfach dem weißen »H« auf schwarzem Grund (manchmal auch ein schwarzes auf gelbem Grund), das den Hermannsweg durchgängig in beide Richtungen markiert. Bald öffnet sich der grüne Mantel für eine inspirierende Aussicht auf den Ort Riesenbeck und die offene Weite des Münsterlands.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist GPX-Button.png

Webcode #4503

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 2/2023 des trekking-Magazins.
Jetzt im Online-Shop bestellen »

Verwandte Beiträge

Nichts mehr verpassen.

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Mit News zu unseren Magazinen und zu vielen weiteren Produkten aus unserem Verlagsprogramm.