Frühling im Almrosenland – Wanderungen in der Wildschönau

Schön ist es im Tal der Wildschönau zu allen Jahreszeiten. Aber im Frühsommer zur Almrosenblüte muss man die Berge dort auf jeden Fall einmal erlebt haben. Überwiegend einfache Tageswanderungen gibt es in Hülle und Fülle und in jeder Länge. Willkommen in einer Welt in Pink!

TEXT: ANDREA STRAUSS / BILDER: ANDREAS STRAUSS

Tierpark, Botanischer Garten oder Schloss sind einst meine Auswahl für den alljährlichen Ferienausflug mit der Tante gewesen. Tierpark natürlich! Nur wenn sie insistierte, dass wir dieses Mal etwas anderes machen müssten, wählte ich das Schloss. Der Botanische Garten war mir zu einheitlich grün. Und zu aufgeräumt. Und es rührte sich zu wenig.

Heute weiß ich, ich hätte mir »Wildschönau« wünschen sollen. Statt Löwen, Elefanten oder Königsthron lieber die Almrosenblüte in den Bergen. Von wegen »einheitlich grün«! So weit das Auge reicht, sind die Hänge in kräftiges Pink getaucht. An den großen Blütenständen ringsum summt und brummt es außerdem. Dutzende Bienen steuern zielstrebig die Kelche an. Die Luft scheint zu vibrieren, so reger Flugverkehr herrscht hier.

Dass wir tatsächlich den richtigen Zeitpunkt gewählt haben für die lange Panoramawanderung über das Feldalphorn, hatten wir nicht mehr zu hoffen gewagt. Vor allem nach der Unterhaltung gestern beim gemütlichen Sollererwirt in Thierbach. Bei Kaffee und Käsekuchen waren wir mit unseren Tischnachbarn ins Gespräch gekommen. »Blühen die Almrosen schon am Schatzberg?«, fragte ich interessiert. Schließlich ist der Schatzberg fast genauso hoch wie unsere geplante Wanderung am Wildschönauer Höhenweg.

Die Regel sagt: Es gibt keine dummen Fragen. Aber eine andere Regel sagt auch: Keine Regel ohne Ausnahme. Denn mein Sitznachbar fragt zurück: »Wie sehen die aus?« Ein Mensch, der noch nie das Pink der Almrosenblüte gesehen hat! Der Ärmste! »Warum sind Sie dann überhaupt in die Wildschönau gekommen, wenn nicht wegen der Almrosen?«, liegt mir auf den Lippen. Ich frage aber nicht.

Wie sehen Almrosen aus? Von Juli bis November sind sie dunkelgrün, ein Strauch, der bis über einen Meter hoch wird, mit länglichen Blättern. Von Novem-ber bis April sind sie eingeschneit, im Mai werden die Knospen dick und dicker und ab Juni verwandeln sie für ein paar wenige Wochen ganze Hänge in ein derartig kräftiges Pink, dass es für manche Berggegenden keine bessere Reisezeit gibt. Richtige Rosen sind die Alpenrosen nicht, sondern ein Mitglied der Rhododendron-Familie. Ihr Dialektname »Almrausch« gefällt mir daher etwas besser.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2024 des trekking-Magazins.
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