Genusstouren im Ländle

Die Schwäbische Alb ist prädestiniert für Genusstouren. Hochromantisch sind die Ausblicke auf bewaldete Hänge, die von senkrechten Kalkfelsen unterbrochen und von Wacholderheide aufgelockert werden. Allerorts weiden Schafe auf den Kalkmagerrasen. Ihnen verdankt die Schwäbische Alb die Erklärung zum UNESCO Biosphärenreservat im Jahr 2009.

TEXT/BILDER: ANNIKA MÜLLER

Kaum zu glauben, doch dort, wo sich heute der sogenannte Albtrauf, die Schichtstufe der Schwäbischen Alb, abhebt, erstreckte sich vor fast 200 Millionen Jahren das Jurameer. Gletscher der Eiszeit und Jahrtausende der Erosion haben ihre Spuren in das weiche Kalkgestein geschliffen. Geologen können von den bis zu 200 Meter hohen Felswänden aus Weißjura heute lesen wie in einem Geschichtsbuch. Sie waren einst Korallenriffe des Urmeers. Aus dieser Zeit stammen spektakuläre Fossilienfunde, die unter anderem in Holzmaden im Museum zu besichtigen sind.
Zum höchsten Teil der Schwäbischen Alb gehört die Zollernalb, von der aus sich Fernsichten bis in die Alpen oder zum Schwarzwald eröffnen. Die wohl charakteristischste und am häufigsten abgebildete Burg der Schwäbischen Alb ist die Burg Hohenzollern, die mit einem hübschen Café und einem Biergarten in unvergleichlicher Lage im Burghof aufwartet. Von Kaiser Wilhelm II. stammt der berühmte Ausspruch: »Die Aussicht von der Burg Hohenzollern ist wahrlich eine Reise wert.« Schon zu Kaisers Zeiten war der Stammsitz sowohl der preußisch-branden-burgischen als auch der fürstlich-katholischen Linie des Hauses Hohenzollern und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Spektakulär ist der Rundblick über die Schwäbische Alb, den schon Kaiser Wilhelm II. bewunderte.

Vermutlich stand hier, auf einem dem Albtrauf vorgelagerten Zeugenberg, schon im 11. Jahrhundert eine erste mittelalterliche Burg der Grafschaft Zollern. Sie wurde am 15. Mai 1423 nach fast einjähriger Belagerung durch den Bund der schwäbischen Reichsstädte erobert und vollständig zerstört. Neu auf- und zur Festung ausgebaut wurde die Burg ab 1454 – Und fiel nach wechselhafter Geschichte und vielen unterschiedlichen Burgherren in die Hände der Österreicher. Nach Abzug der österreichischen Besatzung 1798 verfiel die Burg zur Ruine. Der damalige Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV besuchte die Ruine 1819. 1844 schrieb er bereits als König über jenen Besuch, er sei in seiner Erinnerung »[…] wie ein schöner Traum, […]. Nun ist ein Jugendtraum-Wunsch, den Hohenzollern wieder bewohnbar gemachet zu sehen.« Er beauftragte den Berliner Architekten Friedrich August Stüler mit dem Aufbau im Stile der Neugotik, der 1867 abgeschlossen wurde. In Zimmern, einem Ortsteil von Bisingen startet eine der attraktivsten Touren hinauf zur Burg.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2022 des WANDERN & REISEN Magazins.
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