Entlang alter Handelswege auf dem Goldsteig im Böhmerwald

Aussichtspunkt Burg auf dem Goldstieg

Seit dem Mittelalter verlief zwischen Böhmen und dem Donauraum der sogenannte Goldene Steig. Benannt ist er nach dem Salz dem »weißen Gold«, das in Böhmen kostbar war und aus Bayern eingeführt wurde. In Tschechien wurde der mehr als 600 Kilometer lange Teil des Goldsteig-Wanderwegs fertiggestellt. In der bayerisch-böhmischen Grenzregion erwartet Wanderer jetzt ein Netz von insgesamt rund 2.000 Kilometer Wanderwegen über das »grüne Dach Europas«.

Aussichtspunkt Burg auf dem Goldsteig
TEXT/BILDER: KATHARINA BAUS

Wer auf der Suche nach einer Mehrtageswanderung jenseits der ausgetretenen Pfade ist, sollte den Goldsteig ins Visier nehmen«, sagt Caro, meine Reiseleiterin. Zusammen mit einem Trüppchen Medienschaffender aus ganz Deutschland nehmen wir in den kommenden Tagen einen Klassiker unter die Sohlen.

Insbesondere den Zlatá stezka, wie der Abschnitt im Böhmerwald auf der tschechischen Seite genannt wird, interessiert mich. Zwischen uralten Wäldern, mystischen Moorlandschaften und zahlreichen Burgen soll sich hier eine der eindrucksvollsten Regionen Mitteleuropas entfalten. Ich bin gespannt, was uns erwartet. Schließlich zählt der Goldsteig zu den renommiertesten Fernwanderwegen Europas.

Zu den insgesamt rund 660 Wanderkilometern des bayerischen Goldsteigs kommen weitere 289 Kilometer auf der tschechischen Seite hinzu. Mit Zubringerwegen und Querverbindungen ist das internationale Wanderwegenetz insgesamt rund stolze zweitausend Kilometer lang. So verbindet der Goldsteig Nordbayern mit Südböhmen und durchquert dabei zwei Nationalparks: den Bayerischen Wald und den Šumava, wie der Böhmerwald in Tschechien genannt wird.

Wir werden die kommenden Tage auf geschichtsreichen Pfaden wandern, denn einst bildeten die Goldenen Steige die pulsierenden Handelsrouten des Mittelalters – heute sind sie stille, idyllische Wanderwege zwischen Bayern und Böhmen. Der Name Goldsteig stammt bereits aus dem Mittelalter, als über diesen Weg der überaus lukrative Salzhandel abgewickelt wurde. Besonders in der Grenzregion war der Goldsteig jahrhundertelang eine wichtige Verbindung für Händler, Pilger und Reisende. »Vor allem in Tschechien entdecken Naturfreunde und Geschichtsinteressierte eine faszinierende Grenzregion, reich an Kultur, Vergangenheit und Naturerlebnis«, steht in meinem Reiseführer.

»Ausstieg in Fahrtrichtung links«, scheppert es durch die Lautsprecher des ICE. Ich verlasse die weiße Röhre und erblicke das Passauer Bahnhofsgebäude. In Passau beginnt unsere Reise. Ein geschichtsträchtiges Pflaster, wie ich am kommenden Morgen bei einem Stadtrundgang erfahre. Wer in historischen Aufzeichnungen der Stadt blättert, landet zwangsläufig, wie so oft, bei den Römern. Die Geschichte der Stadt reicht über 2.000 Jahre zurück. Damals trug der Ort den Namen Batavis. Später entwickelte sich Passau zu einem bedeutenden Bischofssitz und wurde im Mittelalter zu einem Zentrum kirchlicher Macht und florierenden Handels für allerlei Waren, die ihren Weg über die Donau fanden. Nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahr 1662 wurde Passau im Stil des italienischen Barocks wieder aufgebaut. Bis heute prägen großzügige Plätze und Kirchen mit südländischem Flair das Stadtbild.

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