Gut zu wissen: Trinkwasseraufbereitung im Outdoor

Das Gute am Unterwegs zu sein, ist die frische Luft, erholsame Natur und große Freiheit – keine Termine, kein Smartphone, keine lästigen Meetings. Du gönnst dir auch gerne einen Tag im Wald oder sogar ein paar Tage unterwegs zu sein? Festes Schuhwerk und dem Wetter angemessene Kleidung ist wichtig. Das weißt du. Doch was packst du in den Rucksack? Diese Frage ist so wichtig wie lästig. Je weniger, desto besser, schließlich ist dein Ziel, sich zu erholen – geistig wie körperlich. Wer will da schwere Kilos auf dem Rücken mitschleppen? Trinkwasser ist aber wichtig. Literweise Flaschen mitschleppen ist aber keine attraktive Alternative. Wir möchten dir hier bewährte Methoden zeigen, wie du dein Trinkwasser bei deinen Outdoor-Aktivitäten zubereiten kannst.

Was tun, wenn das Wasser ausgeht?

Der Weg ist das Ziel und je weiter der Weg dich von den zivilisatorischen Errungenschaften wie Kiosk oder Supermarkt führt, desto aufregender ist die Wanderung. Klares Wasser, vor allem aus einer kalten Quelle hoch in den Bergen, schmeckt schon beim Gedanken daran erfrischend wohltuend. Doch leider ist es nur in den Werbespots so verlockend und unbedenklich genießbar. Denn auch in scheinbar klarem Wasser können viele Bakterien, Viren und Chemikalien den Magen verderben. Trotzdem kannst du das Wasser aus dem Fluss oder See so zubereiten, dass es unbedenklich für die Gesundheit ist. Wir haben hier die wichtigsten Punkte aufgelistet, wie die Trinkwasseraufbereitung im Outdoor funktioniert. Diese und weitere Ideen für deinen nächsten Outdoor-Trip rund um das Thema Verpflegung findest du im BW Shop.

Warum ist eine Wasseraufbereitung notwendig?

Mit dem Problem unreinen Wassers beschäftigen sich die Menschen seit Jahrhunderten. Bereits im 19. Jahrhundert setzten sie zum Beispiel Sandfilter ein. So konnten bereits Mikroorganismen aus dem Flusswasser entfernt werden. Wasser ist ein kostbares Gut. Obwohl zwei Drittel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt ist, beträgt der Anteil an trinkbarem Süßwasser nur 2,5 %. Aber auch davon können wir nur ein Drittel nutzen. So steht nur knapp 1 % des gesamten Wasservorrats der Erde als Trinkwasser zur Verfügung. Verständlicherweise handelt es sich nicht um sauberes Wasser.

Methoden für die Aufbereitung von Trinkwasser
Wasser abkochen

Eine Möglichkeit, für sauberes Trinkwasser zu sorgen, ist das Abkochen von Wasser. Diese Methode ist vor allem beim Kochen im Freien beliebt, da Gas- oder Benzinkocher oft zur Grundausstattung gehören, vor allem für einen erfahrenen Camper. Dafür brauchst du nur noch Wasser von der nächsten Quelle. Aber beachte: Je höher du dich befindest, desto eher beginnt das Wasser zu kochen. So beginnt es an der Ostseeküste erst bei 100° im Topf zu kochen, während auf der Zugspitze der Siedepunkt schon bei 90° erreicht wird. Also, wenn du hoch oben bist, lass das Wasser ruhig etwas länger kochen. Denn nur dann werden auch hartnäckige Keime abgetötet.

Wasserfilter

Ein Wasserfilter verspricht schnelle Erfrischung, ohne dass du lange warten musst, bis das Wasser abgekühlt ist. Ein Minifilter und nur eine Wasserflasche im Gepäck reichen für einen gesicherten Durstlöscher für Unterwegs.

Nur 100 Gramm wiegen die leichtesten Wasserfilter und bewirken Enormes: Sie haben kleinste Poren, die unbegrenzt Wasser durchströmen lassen, aber bedenkliche Bakterien oder Parasiten zurückhalten. Werden sie zusätzlich mit einer Aktivkohleschicht kombiniert, haben selbst kleinste Krankheitserreger keine Chance mehr. Zusätzlich werden unangenehmer Geruch und Geschmack beseitigt. Kombifilter mit Aktivkohle sind besonders empfehlenswert, wenn du außerhalb von Europa reist.

Wassertabletten

Chemische Wasserreinigungstabletten sind winzig, passen in die engste Rucksacktasche und wiegen weniger als ein halber Müsliriegel in einer 100er-Packung. Sie enthalten Silberionen oder Chlor und reinigen das Wasser von Bakterien, Protozoen und den meisten Viren. Es kann bis zu zwei Stunden dauern, bis alle Mikroorganismen abgetötet sind und du das Wasser unbesorgt trinken kannst.

Die chemische Behandlung von Wasser in Form von Tabletten oder Tropfen funktioniert nur bei klarem Wasser. Schwebstoffe, wie zum Beispiel winzige Pflanzenreste, verschwinden nicht. Daher lautet die Empfehlung: Das Wasser vorher filtern. Leider kann dieses Trinkwasser nach Chlor schmecken. Für die Neutralisierung von Chlorgeschmack gibt es weitere Tabletten.

UV-Bestrahlung

Mit einem praktischen UV-Filter kommt die Wasserdesinfektion direkt aus der Tasche. Einfach den UV-Stick in das Wasser halten und gleichmäßig umrühren. Das UV-Licht erledigt den Rest, indem es die im Wasser enthaltenen Bakterien, Viren und Protozoen zerstört. Es dauert nur ein paar Minuten, bis das Wasser trinkbar ist. Wie bei der chemischen Behandlung muss das Wasser jedoch klar und frei von Schwebstoffen sein, um eine effiziente Reinigung zu gewährleisten. Wir empfehlen auch bei dieser Methode, das Wasser vorher zu filtern.

Fazit

Bei einer kurzen Tour bist Du mit einem mechanischen Wasserfilter gut gerüstet. Wenn eine längere Wanderung geplant ist, dann hast Du ja ohnehin einen Outdoor-Kocher dabei und kannst das Wasser einfach abkochen. Im Ausland empfehlen wir zusätzlich UV-Filter und Wassertabletten in deinen Rucksack einzupacken. Mechanischer Wasserfilter darfst Du zuhause auch nicht liegen lassen – Gesundheit geht auf Tour immer vor!

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