Herbstfarben in Deutschlands Mitte

Unterwegs im Nationalpark Hainich

Wohlfühlort oder Gruselszenerie? Wald scheint beide Gefühlslagen hervorzurufen. Im Thüringischen Nationalpark Hainich erlebt man ursprünglichen Wald jedenfalls von seiner schönsten Seite: Andrea Strauß hat bei ihrem Besuch im Herbst würdevolle alte Eichen und Buchen, perfekt ausgeschilderte Wege und wunderbare Farbenpracht vorgefunden.

Text: Andrea Strauss /Bilder: Andreas Strauss

Schauriger Urwald und düsterer Moorgrund, mehr ist in Deutschland nicht zu erwarten. Was man heute als rufschädigenden Promi-Spruch einstufen würde, war vor rund 2.000 Jahren noch eine vertretbare Meinung. Zudem hatte Tacitus ja vermutlich durchaus Recht mit seinem Urteil über Germanien. Forscher bestätigen, dass sich nach dem Ende der Eiszeiten in Mitteleuropa dichte Wälder ausbreiteten.

So erlebten auch jene Römer die Landschaft, die versuchten, die Landstriche nördlich der Alpen zu erobern, und die uns erste Eindrücke aus dem »deutschen Wald« hinterließen. Selbst heute wären rund zwei Drittel unserer Flächen von Buchenwäldern bedeckt, dürfte sich die Natur so entfalten, wie sie wollte.

Auf 7.500 Hektar im Herzen Deutschlands darf sie. So groß ist der Nationalpark Hainich in Thüringen. 7.500 Hektar überhaupt nicht »schauriger Urwald«, aber faszinierender Moorgrund. An diesem Vormittag ist die Landschaft in fahles Herbstlicht getaucht, die Sonne bemüht sich, richtet aber gegen die kalten Temperaturen und den Nebel in den Tallagen nichts aus. Erst als wir beim Nationalparkzentrum Thiemsburg in den Hochwald eintreten, werden die Temperaturen milder, ja, nach ein paar Minuten Gehen wird uns warm. »Schauriger Urwald ist im Spätherbst sehr angenehm«, stelle ich fest. »Und im Sommer sicher auch angenehm kühl«, ergänzt Andi.

Noch in Rufweite zum Nationalparkzentrum treffen wir Kolumbus. Nicht den Entdecker Amerikas, sondern die 300 bis 350 Jahre alte Eiche mit diesem Namen. Ein stattlicher, beeindruckender Baum. Zwanzig Meter soll er hoch sein, für uns Winzlinge, die wir den Kopf in den Nacken legen müssen, ist das schwer abschätzbar.


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