Hoch im Norden – Entschleunigen auf dem Fördesteig

Nirgends entspannt eine Trekkingtour so sehr wie im hohen Norden. Mit viel Weitblick hält sich der Fördesteig dicht am Wasser – im Sommer erfrischt zwischendurch der Sprung ins kühle Meer. Nach oben geht’s höchstens ein paar Meter – auf das nächste Steilufer.

TEXT/BILDER: BEATE WAND

»FISCHBRØTCHEN« prangt von einer Schiffsplanke. Mit dänischem Ø. Obwohl sie in Deutschland hängt, im Fenster einer dunkel gestrichenen Bretterbude. Sie steht auf dem Bohlwerk des Flensburger Museumshafens. Hinter dem Fenster legt Ben Stremellachs ins ofenwarme Baguettebrötchen, streicht seine selbstgemachte Remoulade drauf und lässt sich vor allem nicht aus der Ruhe bringen. Schon gar nicht von der Fünfzig-Meter-Schlange, die draußen an der hölzernen Reling lehnt und dem Treiben auf der Förde zuschaut. Völlig tiefenentspannt.

Etwa fünf Kilometer hat der Fördesteig hier auf dem Buckel. Wo der Gendarmstien landeinwärts nach Padborg schwenkt, übernimmt der deutsche vom dänischen Uferweg, auf dem früher die Zöllner patrouillierten. Knapp hundert Kilometer braucht der Fördesteig bis nach Kappeln an der Schlei, einem Meeresarm südlich der Förde. Der Weg ist einfach, der nächste Campingplatz meist nicht weit: Perfekt für Trekking-Einsteiger.
Bei der Schusterkate bringt eine schmale Holzbrücke Räder und Fußvolk über die Krusau nach Deutschland – einer der kleinsten Grenzübergänge Europas. Entlang der Küstenlinie geht es zwischen bewaldeter Steilküste und steinigem Strand in Deutschlands nördlichste Stadt.

Wer sich bei Ben’s Fischhütte schon stärken möchte, sollte es also nicht zu eilig haben. Doch auch sonst kann man sich in Flensburg gut treiben lassen: Hinter den Fassaden der luftigen Einkaufsmeile verbergen sich Kaufmannshöfe. Sie zeugen von der Blütezeit des Seehandels, als hier Zuckersiedereien dampften und die Rumhäuser brummten. Sonnenbeschienene Plätze vor Cafés geben einem ebenso wie Plattenläden, Skateshops und Schmuckschmieden guten Grund, etwas länger einzutauchen.

HAFENSTADT
Auch um die Hafenspitze kommt man nur schwer herum, ohne sich hier oder dort hinsetzen zu wollen: Bei Kaffee oder Kaltgetränk Schiffe gucken. Schließlich fordert kurz darauf der vielleicht heftigste Aufstieg: Über Stufen klettert der Fördesteig in den Volkspark und quert diesen unter grandiosen Blicken auf die Förde, bis ein Gebüschtunnel ihn wieder ans Wasser spuckt.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist GPX-Button.png

Webcode #5589

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 5/2023 des trekking-Magazins.
Jetzt im Online-Shop bestellen »

Verwandte Beiträge

Nichts mehr verpassen.

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Mit News zu unseren Magazinen und zu vielen weiteren Produkten aus unserem Verlagsprogramm.