Im Reich der Gämsen – Auf dem Belluneser Höhenweg

Sieben Tage lang durchquert der Belluneser Höhenweg die wilde Bergwelt des Nationalparks Belluneser Dolomiten. Der schwierige Steig geht durch Almgelände und verschlungene Tallandschaften, folgt aber auch exponierten Gamsbändern. Für trittsichere Abenteurer ist er ein Traum.

TEXT: ANDREA STRAUSS / BILDER: ANDREAS STRAUSS

Ganz einfach! Nur immer einen Fuß vor den anderen setzen, konzentriert und mit Fokus auf das Ziel. Das ist nicht komplizierter als Balancieren auf der Slackline. Natürlich gibt es in den steilen Bergen über Belluno keine Selbstsicherung und keinen doppelten Boden. Dafür wackelt und schaukelt aber der Fußboden nicht und die Pfade des Belluneser Höhenwegs sind auch etwas breiter als die Slackline aus dem Sportgeschäft.

Richtig spannend ist diese Wochentour: Sie durchquert die Gebirgsketten der Schiara, der Monti del Sole und der Feltriner Alpen und bewegt sich damit am südlichen Rand des Alpenbogens. Die Berge sind hier steil und schroff, wegen der niedrigen Höhe oft bis in den Gipfelbereich grün und im Übrigen stellenweise so einsam, dass sich der Unterhalt von Hütten kaum lohnt. Abenteurer sind hier gut aufgehoben.

NON PER TUTTI – NICHT FÜR ALLE
Schon die Planung benötigt etwas Zeit und nach Recherche der wichtigsten Informationen auch eine Portion Coolness, weil man feststellt, dass sich alles eben nicht klären und planen lässt. Immerhin liefert die Website, die es zum Belluneser Höhenweg gibt, die Grunddaten: Länge, Schwierigkeit und Verlauf der Tagesetappen, die Daten der Hütten, auf denen man übernachtet, und gleich auf der Startseite den Hinweis, dass diese Tour für viele, aber nicht für alle geeignet ist: »per tanti ma non per tutti«.

Da der Belluneser Höhenweg ein Teil unseres Dolomitenurlaubs wird, sind wir vor dem Losgehen bereits vor Ort. Forsch fahren wir zum Wanderparkplatz im Val Pramper hoch über Forno di Zoldo hinauf. Den Gedanken, wie wir in rund einer Woche wieder hierher zurückkommen zu unserem Auto, schieben wir ganz, ganz weit weg. Eine einfache Lösung gibt es nicht, aber wenn wir sieben Tage, hundert Kilometer Strecke und 6.000 Höhenmeter durch die grüne Wildnis der Belluneser Dolomiten hinter uns haben, werden wir auch das meistern.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 5/2024 des trekking-Magazins.
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