Inselträume auf La Réunion

Wandern im Tropenparadies

Am Strand relaxen oder durch die Berge streifen? Den Regenwald bestaunen oder den Vulkan Piton de La Fournaise live beim Umformen der Insel beobachten? Auf der kleinen Insel La Reunion ist kein Tag wie der andere und jeder wie ein Traum. Thorsten Brönner hat sich den Inselträumen im Indischen Ozean hingegeben.

Text/Bilder: Thorsten Brönner

Nach wenigen Minuten auf dem Trail weiß ich, dass wir die nächsten Tage leiden werden: mein Hemd klebt am Körper, der schwere Rucksack drückt den Rücken runter und die präparierten Stufen im Gelände sind so steil wie in einem Burgturm. Und doch möchte ich gerade nirgendwo anders sein als hier im Herzen von La Réunion, im Indischen Ozean.

Botanische Exkursion

Kopf und Körper spielen verrückt. Beide sind jetzt Anfang Januar auf den europäischen Winter geeicht. Sieben Uhr morgens: 27 Grad. Der Wald dampft. Es riecht mal süßlich, mal nach Regen oder Erde. Ringsum dominiert eine Farbe: Grün. Wucherndes Farngrün, haftendes Moosgrün, kletterndes Olivgrün. Fremdartige Bäume, Büsche wie im Gewächshaus.

Die Fünf-Tages-Wanderung hat heute im Dorf Hell-Bourg begonnen.Wir sind zu dritt: vor mir meine Frau Monika und an der Spitze die Wanderleiterin Julie Ferard. Leicht federt sie den Weg hinauf. Julie trägt Turnschuhe, wir Bergschuhe. Jeder ihrer Schritte rollt an der richtigen Stelle ab; wir drücken unsere Wanderstöcke in den lehmigen Boden, stemmen uns in die Höhe. Rechter Fuß. Linker Fuß. Stöcke neu platzieren.

Kehre für Kehre geht es in die Höhe. Von 1.000 Meter hinauf auf 2.155 Meter zum Cap Anglais, dem Kap der Engländer. Dortwartet Julie auf uns. Wieder einmal. »Hier machen wir Mittagspause«, sagt sie, setzt sich auf einen der Felsen und packt ihre Brote aus. Der Blick geht weit über den Cirque de Salazie. Julie erklärt: »Auf La Réunion gibt es drei Talkessel. Salazie, Cilaos und Mafate. Durch alle führt unsere Wanderung.«

Wir schultern wieder die Rucksäcke, folgen dem Weg GR R1, der als Ring durch den Nationalpark Réunion führt. Er schützt 40 Prozent der Insel und ist Teil des UNESCO Weltnaturerbes. Die Steigung wird leichter. Hier oben fühle ich mich wie ein Entdecker auf einer botanischen Exkursion. Wir streifen durch fremdartige, schulterhohe Büsche. Der Pfad ist steinig. In den Senken hält sich das Wasser des letzten Regenschauers. Am Nachmittag leuchtet in 2.400 Metern die Berghütte Caverne Dufour auf. Rucksack runter, Schuhe und Socken ausziehen. Jetzt erst einmal eine Cola.


Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 03/2019.

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