Lichtblicke und schwarze Nächte – Trekking im Biosphärengebiet und Naturpark Südschwarzwald

In jüngster Zeit sucht man vermehrt nach stillen Winkeln. Umso schöner, wenn sie quasi vor der Haustür liegen. Im Hinterland des Großen Wiesentals versteckt sich ein Stück Südschwarzwald im Abseits. Iris Kürschner berichtet von Wiesen und Wäldern, Alpenblick und Himmelsliegen.

TEXT/BILDER: IRIS KÜRSCHNER

Dunkel war’s, der Mond schien helle, geistert es durch den Kopf, an jenem lauen Abend. Das uralte Scherzgedicht kennt wahrscheinlich jeder, ein Gedicht geprägt durch sich widersprechende Aussagen, Paradoxien. Die Welt ist voller Paradoxien. So auch die Diskussion um den Klimawandel. Während dieser Text entsteht, findet gerade eine Klimakonferenz in Dubai statt. Das größte Privatjettreffen der Welt, kursiert es im Internet. Doch wie wollen sich die 70.000 Teilnehmer einigen, wenn nicht einmal ein paar Politiker das schaffen?

Auf der einen Seite Energie sparen, auf der anderen Seite ein Wahnsinn an Energieverschwendung. Da steht die Lichtverschmutzung ganz oben. Die Straßenbeleuchtung so übertrieben, dass des Nachts ohne Abdunklung der Fenster kein gesunder Schlaf mehr möglich ist.

Diese Befürchtung beruhigt beim Zubettgehen ein Blick nach draußen. Der Schwarzwald macht seinem Namen alle Ehre. Baumwipfel wiegen sich im Wind. Kaum ließe sich erahnen, dass dazwischen Häuser stünden, würde der Mond nicht scheinen. Punkt Mitternacht erlischt in Menzenschwand jegliche Außenbeleuchtung. Bis in die frühen Morgenstunden liegt das Dorf im Stockdunkeln und ausgeruhte, freundliche Gesichter begrüßen den Tag.

Hier wollte man länger bleiben, sind Dieter und ich uns einig. Ein Vier-Tages-Trekking hatten wir uns ausgedacht, um tief in den Südschwarzwald vorzudringen, auf Wegen abseits des Mainstreams. Dorthin, wo die Welt noch in Ordnung zu sein scheint.

AUF SCHLEICHWEGEN UNTERWEGS
Unser Start vor drei Tagen beginnt an der Wiese. So heißt hier ein Fluss. Der entspringt am Feldberg, dem höchsten Berg des Schwarzwaldes und mündet nach 58 Kilometern im Basler Rheinhafen in den Rhein. Unser Ausgangspunkt: Schönau, die größte Gemeinde im oberen Wiesental und Geburtsort von Joachim »Jogi« Löw. Leicht lässt sich der Luftkurort mit dem ÖPNV von Freiburg oder Basel erreichen. Wer sich in den Unterkünften die KONUS-Gästekarte aushändigen lässt, hat die Rückfahrt zudem gratis. Besser geht’s nicht.

Wie oft bin ich im Familienauto durch Schönau getuckert, mit dem Mainstream zum Feldberg oder Belchen, habe gemeinsam mit den Eltern über den Verkehr geschimpft … und das Landstädtchen im oberen Wiesental als eher fade Durchgangspassage empfunden. Dabei hätte man einfach mit dem Bus nach Schönau fahren und entspannt gleich beim Fluss in den Urwaldpfad einfädeln müssen und wäre so ziemlich allein. Es ließe sich dabei auch erkennen, dass Schönau eben nur beim Durchfahren fade wirkt.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 5/2024 des trekking-Magazins.
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