Magische Momente in den Dolomiten

Zeit zum Atmen – und zum Staunen!

Dramatische Bergspitzen, Felsnadeln, die in den Himmel stechen, atemberaubende Naturschauspiele – das ist das Material, aus dem Dolomiten-Träume gemacht sind. Würdig für jede Bucket List sind diese zwei Traumziele: Den Sonnenaufgang vom Schlernhaus beobachten und die Vajolettürme zum Greifen nah bestaunen von der Gartlhütte. Ins wilde Herz der Dolomiten gelangt man am besten von Süden aus dem Fassatal oder aus nördlicher Richtung von der Hochebene der Seiseralm kommend.

TEXT: CORNELIA LEMÂN / BILDER: BERND RITSCHEL

VON DER SEISERALM ÜBER DIE TIERSER-ALPL-HÜTTE ZUM SCHLERNHAUS
Schon seit einer halben Stunde sammeln sich müde blickende Menschen vor dem Schlernhaus auf der Terrasse. Der Sonnenaufgang kündigt sich an, das Licht wird immer heller, kühler und plötzlich sanft rosig. Der Himmel nimmt eine sich von blassblau bis zum Rosa hin wandelnde Farbe an. Erste Strahlen kündigen ihn an, dann steigt der Sonnenball scharf umrissen über dem Kesselkogel auf. Die kühnen Spitzen und schroffen Wände der Rosengartengruppe werden wunderschön beschienen.

Es sind genau diese magischen Momente in der erhabenen Felskulisse der Berge, die mich wissen lassen: Hier bin ich richtig. Genau hier und genau jetzt. Den sommerlichen Sonnenauf- oder -untergang vom Schlernhaus erleben, das sollte sich jeder Berg- und Naturenthusiast einmal im Leben gönnen.
Zum Schlernhaus, eine der am schönsten gelegenen Hütten der Dolomiten, führt eine lange, aber leichte Wanderung, die, was Landschaftskino und Panorama angeht, in den Alpen ihresgleichen sucht. Man startet in Compatsch. Das touristisch gut erschlossene Bergdorf liegt auf über 1.800 Metern auf den malerischen Hochebenen der Seiser Alm, der größten Almhochweide Europas. Die Wanderung führt anfänglich fast eben durch Feuchtwiesen und man hat immer einen Wahnsinnsausblick: Links die Langkofelgruppe, geradeaus die Rosszähne und rechts blickt man auf den Schlern. Das ist Weite pur!

Langsam ansteigend nähert man sich der Rosszahnscharte. Erst kurz vor der Scharte wird der Hang steiler und in Serpentinen führt ein wunderschön mit lokalen Wurzelhölzern befestigter Wanderweg hinauf. Was für ein Panorama bietet sich, wenn man die Scharte auf 2.499 Metern erreicht hat: Im Rücken die Seiser Alm, im Westen der Schlern, im Süden reicht der Blick bis in die Pala-Gruppe. Eine kunstfertig aus einem Baumstamm angefertigte Bank lädt zum Verweilen und zum Staunen ein.

Nun führt der Weg in wenigen Minuten südwestwärts hinüber zur Tierser-Alpl-Hütte (2.438 Meter). Das Dach des Schutzhauses unter den Rosszähnen leuchtet rot und begrüßt die Hungrigen schon von Weitem. Seit der Errichtung 1954 ist das Tierser Alpl in Familienhand. Hier werden die Knödel noch von Hand gerollt und die Hüttenwirte brauchen keinen Tiefkühler, weil sämtliche Speisen täglich frisch zubereitet werden.

Gut gestärkt geht es weiter zum Schlernhaus. Von der Tierser-Alpl-Hütte quert man unter den Rosszähnen auf schönem Weg die Hänge, bis man den Südfuß der Roterdspitze erreicht. Hier wird es etwas alpiner und in Serpentinen geht es an kurzen, ausgesetzten Stellen mit Halteseilen unterstützt hinauf zum Westrücken der Roterdspitze.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 2/2024 des trekking-Magazins.
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