Naturperlen in Baden-Württemberg

Ob in Oberschwaben, im Nordschwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb –in Baden-Württemberg laden komfortable Wanderwege dazu ein, Moorlandschaften hautnah zu erleben. Den optimalen Einstieg bieten jeweils Naturinfozentren, die Spannendes über Geologie und Geschichte sowie Flora und Fauna der Moore zu berichten wissen.

TEXT/BILDER: KATJA GOLL

»O schaurig ist’s über’s Moor zu gehen, wenn das Röhricht knistert im Hauche!« Wer kennt nicht das Gedicht »Der Knabe im Moor« aus Annette von Droste-Hülshoffs »Heidebilder«, in dem die Fantasie des Protagonisten von der mystischen Moorlandschaft beflügelt wird. Die von der Natur inspirierte Gedichtsammlung entstand, als die Lyrikerin im Winter 1841/42 bei ihrer Schwester auf der Meersburg am Bodensee weilte. Seit sie ihre Zeilen in Oberschwaben niederschrieb, sind in Baden-Württemberg etliche Moore durch Landnutzung verschwunden. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts begannen der Torfabbau zur Bau- und Brennstoffgewinnung sowie die Trockenlegung der Moore für Ackerbau und Weideland. Heute machen die Moorflächen in Baden-Württemberg noch 1,3 Prozent der Landesfläche aus, das sind rund 45.000 Hektar. Ein Großteil der Moorflächen sind hochrangige Naturschutzgebiete, denn Moore sind für den Erhalt der Artenvielfalt sowie für Wasserhaushalt und Klimaschutz von großer Bedeutung.

Gebildet haben sich diese besonderen Landschaften seit dem Ende der Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren überall dort, wo sich Wasser staute und spezialisierte Pflanzen, wie Torfmoose, gedeihen konnten. Abgestorbene Pflanzenreste wachsen im Moor zu Torfschichten heran und werden quasi konserviert, bevor sie mineralisiert sind. Moore enthalten somit große Mengen an organischem Material und Kohlenstoff. Beim Torfabbau werden entsprechend viele Treibhausgase freigesetzt. Moore und ihre Wiedervernässung spielen daher in Bezug auf Klimaschutz eine große Rolle. Doch Moore sind für uns Menschen nicht nur ökologisch wertvoll, es sind auch wunderschöne Naturperlen, die uns mit ihrer besonderen Atmosphäre in ihren Bann ziehen und zum Wandern einladen.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 1/2023 des WANDERN & REISEN Magazin.
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