Salzalpensteig – Auf den Spuren des weißen Golds

Der SalzAlpenSteig folgt in gut zwei Wanderwochen den wichtigsten Stationen der Gewinnung und des Transports von Salz. Vor allem aber geht er durch schöne Täler, in romantische Dörfer und mit Chiemsee, Königssee und Hallstätter See zu besonderen Highlights im Ostalpenraum.

TEXT: ANDREA STRAUSS / BILDER: ANDREAS STRAUSS

Bedächtig bröseln wir das überschüssige Salz von unseren Brezen. Beim Losgehen in Prien hatte die Bäckerei längst offen und im Rucksack war genug Platz für eine große Tüte mit dem noch warmen, duftenden Laugengebäck. Die gibt es nun mit Blick auf den Chiemsee, in der angenehm wärmenden Vormittagssonne sitzend.

Die ersten Kilometer auf dem SalzAlpenSteig liegen hinter uns, der Start ist gemacht und von einem der Highlights am Weg werden wir uns nach der Pause schon wieder verabschieden müssen: dem Chiemsee. Als erster der drei großen Seen am SalzAlpenSteig liegt er gleich am Beginn.

VOM CHIEMSEE IN DIE BERGE
Vom Bahnhof in Prien loszuwandern und dem See nach so kurzer Zeit den Rücken zuzukehren, ist eigentlich schade. Eine Etappe 0 einzufügen, mit dem Schiff auf Herrenchiemsee zum Ludwigsschloss zu fahren und anschließend für eine Tasse Kaffee und einen Besuch im Münster auf die Fraueninsel, ist viel vernünftiger. Würde der Chiemsee mit seinen Inseln nicht fast vor unserer Haustür liegen, hätten wir es so gemacht. Stattdessen haben wir uns viel Zeit gelassen, um durch die artenreichen Feuchtwiesen am See entlang zu wandern und werden uns auch im Lauf dieser ersten Etappe ein Schmankerl gönnen.

Nach dem Ort Bernau geht es nämlich über Wiesen und vorbei an etlichen schmucken Bauernhöfen zum Klaushäusl. Dem alten Brunnhaus werden wir einen Besuch abstatten, schließlich sind wir auf dem SalzAlpenSteig unterwegs und folgen dem »weißen Gold«. Die Gewinnung und der Transport von Salz ist das verbindende Element dieses länderübergreifenden Wegs. Am Klaushäusl treffen wir das erste Mal auf eines der interessanten Zeugnisse für den Salztransport.

Im Salzkammergut hatte man 1595 die Idee umgesetzt, Salz als flüssige Sole in Rohren auf den Weg zu schicken und so ließ auch der bayerische Kurfürst seinen Hofbaumeister Hans Reiffenstuel und dessen Sohn ab 1617 eine Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein errichten. Gute 30 Kilometer war die Rohrleitung lang. Um ausreichend Gefälle zu haben, baute man sieben Pumpstationen. Das Klaushäusl ist eine solche Pumpstation, aber jünger und stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Damals verlängerte man die Leitung bis nach Rosenheim und ersetzte die Pumpenanlagen durch eine modernere Technik, nämlich die Reichenbach’sche Wassersäulenmaschine. Wie diese funktioniert, werden wir uns im Klaushäusl erklären lassen, denn dort steht ein Original. So werden nicht nur Wadenmuskeln trainiert, sondern es gibt auch eine anschauliche Physikeinheit fürs Gehirn.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2023 des trekking-Magazins.
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