Trekking auf dem Tell-Trail

Wie ein »Best of« reihen sich die majestätischen Gipfel der Zentralschweizer Berge mit duftenden Bergweiden und glitzernde Bergseen entlang des Wegs. Der neue Trekking-Trail bietet Aussicht und Abenteuer: An kniffligen Stellen heißt es kraxeln, im Biwakzelt auf der Laucheren Alp ist man ganz fern vom Alltag.

TEXT/BILDER: BIRGIT-CATHRIN DUVAL

Ausgerechnet heute ploppen dicke Regentropfen aus dem grauen Himmel. Wir sitzen draußen am Frühstückstisch der Alp Laucheren, eingemummelt in unsere Daunenjacken, schenken Kaffee nach und checken minütlich die Wetter-App. Mit dem letzten Schluck Kaffee versiegt die Hoffnung auf eine Wolkenlücke. Also schultern wir die Rucksäcke und machen uns auf zur Schlüsselstelle »Wagenleis«, die man bei schlechtem Wetter besser meiden sollte.

Während einer Woche wollen Abi und ich auf dem Tell-Trail die Zentralschweizer Bergwelt erkunden. Der neue Fernwanderweg, benannt nach dem Schweizer Freiheitskämpfer Wilhelm Tell, verbindet auf acht Etappen die schönsten Panoramawege der Erlebnisregion Luzern-Vierwaldstättersee. Ob Wilhelm Tell tatsächlich lebte, ist ungewiss – dazu fehlen historische Quellen. Sein Mythos jedoch prägte die Freiheitsbewegung in der Urschweiz und bis heute ist der Schweizer Nationalheld, der mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schoss, weltbekannt.

Tell kämpfte für die Freiheit, wir dürfen sie genießen. Wir sind frei in der Wahl, Gondel, Zahnradbahn und Sessellift einzubeziehen, um die überaus anspruchsvollen Höhen- und Kilometer der Tagesetappen abzukürzen. Montagfrüh schweben wir mit der Gondel von Kriens zur Fräkmüntegg, dort beginnen wir den Aufstieg auf den Luzerner Hausberg Pilatus. Der Heitertannliweg führt zu den Weiden der Alp Ober Lauelen, die uns einen prächtigen Ausblick in die Nordflanke des als Drachenberg bekannten Pilatus-Massivs beschert. Der feine Waldweg geht abrupt in einen alpinen Pfad über, der sich steil durch das Felsenmassiv des »Fractus Mons«, des gespaltenen Bergs windet, was der Fräkmünt ihren Namen gab. An ausgesetzten Stellen helfen Metalltritte und Ketten beim Kraxeln – ein erster Vorgeschmack auf die »Schlüsselstelle«, die uns am dritten Tag erwarten wird.

Je höher wir auf dem schroffen Pfad steigen, desto spektakulärer weitet sich der Panoramablick. Am Klimsensattel stand einst in bester Lage ein Hotel, das den Tourismus am Pilatus antrieb. 1966 brannte es ab, übrig geblieben ist die Klimsenkapelle, die in der windigen Höhe den Elementen trotzt, während der Vierwaldstättersee wie eine magische Fjordlandschaft aus der Tiefe hervorleuchtet.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 8/2022 des trekking-Magazins.
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