Über die Alb und wieder zurück

Sowohl der Schwäbische-Alb-Südrand-Weg (HW2) als auch der Schwäbische Albsteig (HW1) führen von Donauwörth bis Tuttlingen. Kombiniert man die beiden, erlebt man auf 640 Kilometern märchen-hafte Landschaften, Felsen, Wälder und »Dörfle«.

TEXT/BILDER: ANNIKA MÜLLER

Keine Frage, der Blautopf bei Blaubeuren, den der Schwäbische-Alb-Südrand-Weg auf seiner sechsten Etappe passiert, ist einer der Höhepunkte des rund 280 Kilometer langen Fernwanderwegs. Die tiefen Höhlen und Gänge unter dem 21 Meter tiefen See, unter dem eine Karstquelle sprudelt, bergen viele Geheimnisse. 1985 fand ein Taucher einen 1.300 Meter langen Wassertunnel hinter dem Blautopf. Er konnte dabei in eine riesige Höhle auftauchen, die er »Mörikedom« nannte. Denn der schwäbische Dichter Eduard Mörike, der im 19. Jahrhundert auf Wanderungen durch die Schwäbische Alb Inspiration suchte, hatte in seinem »Stuttgarter Hutzelmännlein« ahnungsvoll eine Unterwasser-Höhlenwelt beschrieben, in der die Wassernixe »Schöne Lau« lebte. Die »Schöne Lau«, die Nixe, die laut Märchen nur tote Kinder gebären konnte, steht heute als Statue mit traurigem Blick am Ufer des tiefblauen Sees. Hinter ihr klappert seit Jahrhunderten eine Mühle. Um den See herum gruppieren sich die Fachwerkhäuser Blaubeurens und ein imposantes Benediktinerkloster aus dem 11. Jahrhundert. Einer der schönsten Rastplätze des Süd-rand-Wegs ist das Bänklein am Klosterbrunnen.

Der Südrand-Weg (Hauptwanderweg 2) führt ent-lang der Südseite der Schwäbischen Alb. Der Fernwanderweg des Schwäbischen Albvereins ist in 13 Tagesetappen von Donauwörth nach Tuttlingen eingeteilt. Parallel dazu verläuft der Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg, HW1. Der HW2 folgt im Wesentlichen dem Donautal, weicht aber auch in die vielen interessanten Nebentäler aus. Er durchquert traumhafte Laubwälder und die charakteristische Wacholderheide, erklimmt die steilen, für die Schwäbische Alb so typischen Schichtstufen am Rande der Täler und führt durch historische Städtchen. Abwechslungsreicher kann eine Wanderung durch ein deutsches Mittelgebirge kaum sein.

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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2022 des trekking-Magazins.
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