Neugier und große Vorfreude haben wir in unseren Rucksäcken in den Hegau mitgebracht. Zahlreiche Vulkanschlote wachsen dort in den Himmel, und man bekommt den Eindruck, als hätte die Landschaft das eine oder andere Kamel verspeist. Auf zehn zertifizierten Wanderungen, den Hegauer Kegelspielen, kann man Premiumaussichten erleben.
Ruhig, abwechslungsreich reich und für viele Wanderbegeisterte ein noch unentdeckter Fleck auf der Wanderlandkarte, das ist der Hegau. Die Region im südlichen Baden-Württemberg schmiegt sich an den westlichen Bodensee an. Die Vulkane prägen die Landschaft, die durch heftige Gesteinsverschiebungen und vulkanische Aktivitäten vor rund 15 Millionen Jahren entstanden ist. Den finalen Schliff bescherte dann die letzte Eiszeit dem heutigen Landschaftsbild. Die Vulkane im Hegau zählen zu den bedeutendsten Geotopen Deutschlands. Der Heimatdichter und Naturschützer Ludwig Finckh beschrieb treffend: »Feuer, Eis und Wasser formten den Hegau zu einem Paradies!«.
Er nannte die Hegauer Vulkanlandschaft auch »des Herrgotts Kegelspiel«. Die zehn zertifizierten Premiumwanderungen in der Region werden in Anlehnung daran als »Hegauer Kegelspiel« vermarktet. Auf neun Rund- sowie einer Streckenwanderung kann man die imposante Landschaft mit ihren zahlreichen Naturphäno-menen und Besonderheiten sowohl aus nächster Nähe als auch mit weiten Aussichten erleben.
AUF DEN SPUREN EINES WASSERDIEBS
Quietschgrün leuchtet uns das Wasser der Aachquelle entgegen. Die Wanderung Aacher Geißbock, eine der Hegauer Kegelspiel-Touren, beginnt für uns an diesem Superlativ. Die Aachquelle ist die größte in Deutschland und wird überwiegend aus versickertem Donauwasser gespeist; in Immendingen, Fridingen und Tuttlingen-Möhringen verschwindet es unterirdisch in Schlucklöchern und kommt nach rund 30 bis 60 Stunden wieder in der Quelle ans Tageslicht. Wir wandern auf den Spuren dieses Wasserdiebs. Ein weiteres Highlight ist der Aussichtsbalkon oben in der Altstadt von Aach. Hier bekommt man eine üppige Szenerie auf die Vulkane Hohenstoffeln, Hohenkrähen, Mägdeberg, Hohentwiel und Hohenhewen serviert. Jede Erhebung hat ihre individuelle Kontur: der Hohenstoffeln zum Beispiel überrascht mit einem Doppelgipfel, der Hohenkrähen erinnert aus der Ferne mit dem Baumbewuchs obenauf an eine »Struwwelpeter-Frisur«.
Webcode #1211