Das schwäbische Mittelgebirge ist mit seinen steilen Kalkfelsen und Laubwäldern für Wanderer ein ästhetischer Hochgenuss. Auf Premiumwanderwegen und anderen herausragenden Touren erlebt man romantische Wälder, steile Felsen und hübsche »Dörfle«.

Kaum zu glauben, doch dort, wo sich heute der sogenannte Albtrauf, die Schichtstufe der Schwäbischen Alb, abhebt, erstreckte sich vor fast 200 Millionen Jahren das Jurameer. Gletscher der Eiszeit und Jahrtausende der Erosion haben ihre Spuren in das weiche Kalkgestein geschliffen. Geologen können aus den bis zu 200 Meter hohen Felswänden aus Weißjura lesen wie in einem Geschichtsbuch. Sie waren einst Korallenriffe des Urmeers. Aus dieser Zeit stammen spektakuläre Fossilienfunde, die unter anderem in Holzmaden im Museum zu besichtigen sind. Als Mittelteil des von der Schweiz bis Franken reichenden Jurariegels ist die Schwäbische Alb (auch Schwäbischer Jura genannt) seit 2002 nationaler Geopark der UNESCO.
Uracher Wasserfall
Eine besondere Karstquelle erlebt man auf dem Premiumwanderweg Wasserfallsteig bei Bad Urach. Das Wasser schießt am Gütersteiner Wasserfall mit gewaltigem Druck aus zwei dünnen Ritzen im Fels, gischtet in einer gefassten Rinne neben den Stufen des Wanderwegs bergab in ein großes, künstliches Becken. Dahinter teilt es sich dann in dutzende kleine Läufe, die über moosigen Grund durch den Wald und weiter unten durch die Wiesen rinnen.
Märchenhaft sieht das aus, wie es überall durch den uralten Laubwald perlt und sprudelt und sich nach Regenfällen auch auf die Wanderwege ergießt. Durch das dichte Blätterwerk fallen hier und da Sonnenflecken und beleuchten die Szenerie mit ständig wechselndem Licht.
Das Wasser ist der unbestrittene Protagonist auf dieser Wanderung. Aus 37 Metern Höhe stürzt es sich am Uracher Wasserfall in die Tiefe, ergießt sich als Strom ins Maisental, mäandert dort durch die lieblichen Auwiesen.
Vor allem nach starkem Regen ist der Uracher Wasserfall ein Spektakel. Dann schießen hier die Wassermassen mit 420 Litern in der Sekunde aus der Karstquelle heraus. Wer sich dem Wasserfall nähert, ist sofort durchnässt. Der Klang der rauschenden Bäche und Wasserfälle, des Windes, der in den Blättern der Laubbäume raschelt, das leise Klingeln der Schafsglocken auf den Wacholderheiden und dazu das Knirschen der Wanderschuhe auf dem Untergrund – diesen uralten Sound der Schwäbischen Alb hat wohl auch schon Eduard Mörike auf seinen Wanderungen im 19. Jahrhundert genossen. Denn der schwäbische Dichter suchte in dem Gebirge nach Inspirationen, unter anderem für sein Werk »Stuttgarter Hutzelmännlein«.
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