Zwischen Riesengeige und Megagrube – Vogtland: Auf Tour im Land der Superlative

Das Vogtland ist seit 350 Jahren eine Hochburg des Musikinstrumentenbaus. Heute kommen in dieser abwechslungsreichen Region im sächsisch-thüringischen Grenzgebiet nicht nur Kulturliebhaber, sondern auch Wanderer voll auf ihre Kosten.

TEXT / BILDER: ERIK VAN DE PERRE

Die ist 4,27 Meter lang, wiegt 131 Kilo, ist siebenmal größer als ein herkömmliches Modell und der Stolz des Musikinstrumenten-Museums in Markneukirchen. Gefertigt wurde die größte spielbare Geige der Welt anlässlich der 650-Jahr-Feier Markneukirchens 2010 von 15 lokalen Instrumentenbauern. Und die wissen, wie es geht: Seit 350 Jahren werden in den vogtländischen Manufakturen Musikinstrumente von höchster Qualität hergestellt.

Den Grundstein legten Glaubensflüchtlinge aus dem böhmischen Graslitz, die im 17. Jahrhundert in Klingenthal und Markneukirchen die ersten Geigen bauten. Um 1900 lieferte der »Vogtländische Musikwinkel« drei Viertel aller Saiten, die Hälfte aller Harmonikas und zwei Fünftel aller Streich- und Zupfinstrumente weltweit. Noch heute sind 1.300 Menschen in 100 Betrieben damit beschäftigt, die verschiedensten Instrumente zu bauen, zu reparieren und zu restaurieren. Quer durch die Region verläuft auch einer der fünf als »Qualitätsweg Wanderbares Deutschland« zertifizierten Wanderwege im Vogtland.

MIT SCHWUNG INS TAL
Der Name ist Programm: Der Höhensteig Klingenthal schlängelt sich im Auf und Ab durch den Naturpark Erzgebirge/Vogtland. Mit vielen Aussichtspunkten gesegnet, führt die knapp 50 Kilometer lange Rundwanderung in zwei Tagen rund um Klingenthal. Man kann die Strecke aber auch jederzeit abkürzen und mit dem Bus zurück ins Zentrum von Klingenthal fahren oder, wie wir, nur eine Teilstrecke als Rundwanderung gehen.

Als wir vom Waldhotel Vogtland, unserem Startpunkt, ins Tal absteigen, ist das Wasser zunächst unser Begleiter. Es glitzert idyllisch im Unteren Floßteich und gurgelt im Floßgraben. Beide waren einst Teil eines Netzes künstlicher Wasserwege, über die von 1632 bis 1872 Baumstämme bis nach Leipzig und Halle geflößt wurden. Das Holz wurde in Floßgräben gesammelt und mit dem Wasser, das in Floßteichen nach der Schneeschmelze angestaut und später abgelassen wurde, schwungvoll zu Tal befördert.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 4/2023 des WANDERN & REISEN Magazins.
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