Abenteuer auf Schweizer Seen

Die vielfältige Schönheit von Genfer-, Vierwaldstätter- und Luganersee

Die Schweiz ist bekannt für ihre hohen Berge, atemberaubenden Bergseen, das vielfältige kulturelle Erbe und die Präzision, die es so leicht macht, durch das Land zu reisen. Mit leichten und kompakten SUP-Boards begaben sich Karel Kukal und Nora Spiri auf das ultimative Abenteuer von Stadt zu Land. Dabei entdeckten sie in vier Tagen die abwechslungsreiche Schönheit der Schweizer Seen. 

Text/Bilder: planetvisible (Jean-Luc Grossmann, Justin Hession)

Es ist, als paddeln wir durch ein Schweizer Märchen. Ringsum thronen die Alpen. Kleine Dörfer kleben an schroffen Felsen wie Adlerhorste, während sich unten der See gegen das Gestade stemmt. Doch es ist das Schloss, ja, dieses Schloss, das unsere Blicke in seinen Bann zieht. Nicht einen Kilometer liegt es entfernt und doch scheint mit jedem Paddelschlag die Distanz unverändert zu bleiben, so, als würde sich die Szenerie wie eine riesige Leinwand vor uns herschieben. Es ist eine der schönsten Eigenschaften des Stand Up Paddelns, dass sich nichts schnell bewegt. Die Entschleunigung schenkt dem Paddler Zeit, seine Umgebung wahrzunehmen, die Natur auf sich wirken zu lassen und sich seines Glückes bewusst zu werden.

Die Schweiz ist ein Land von unglaublicher und abwechslungsreicher Schönheit. Unser viertägiges Abenteuer führt uns mit dem Zug in drei ganz unterschiedliche Sprach- und Kulturregionen; jede von ihnen bekannt für ihre individuellen landschaftlichen Reize. Unser Begleiter ist ein aufblasbares SUP-Board, das sich mit einem Gewicht von nur 5,2 Kilogramm in einer Tasche verstauen lässt, die kaum größer als ein Tagesrucksack ist. Dies gibt uns die Freiheit, zu Fuß oder mit dem Fahrrad an Einstiegsorte zu gelangen, die sonst nur schwer erreichbar wären. Eine Chance, die wir nutzen wollen!

Der perfekte Einstieg

Heute Morgen begann unsere Reise am Züricher Hauptbahnhof. Nichts verkörpert Schweizer Präzision besser als das Zugsystem der Eidgenossen. Die berühmte Uhr von Mondaine, die seit 75 Jahren an jeder Plattform den Takt angibt, zählt die Sekunden bis zur Abfahrt nach Lausanne. Keinen Moment zu spät kommt auch heute unser Zug ins Rollen.

Nach rund 2,5 Stunden erreichen wir unseren ersten Halt: das UNESCO-Welterbe-Gebiet von Lavaux. Weinberg-Terrassen erstrecken sich auf 30 Kilometern entlang des Ufers des Genfersees (französisch: le Lac Léman). Steinmauern aus dem Mittelalter und verwinkelte Wege verlaufen kreuz und quer durch das steil abfallende Gelände, wie ein überdimensionales grünes Puzzle. Es ist der perfekte Ort, um sich nach der Fahrt die Beine zu vertreten, bevor wir unser Wasser-Abenteuer beginnen werden.

Im kleinen Dorf Chexbres steigen wir aus, schultern die Rucksäcke und laufen die Weinberge hinab. Es ist ein einfacher, 30-minütiger Spaziergang – einfacher sicherlich als der Aufstieg in die Gegenrichtung. Auch die Wahl des Wegs fällt leicht – jede Route ist gut, solange sie nach unten führt. Wo und wann wir das Ufer erreichen, ist schließlich egal, denn wir können unsere SUPs ja überall zu Wasser lassen. 

Von den steilen Uferflanken ist der Ausblick über den See und die Schweizer- und Französischen Alpen schlichtweg spektakulär. Trotzdem begegnen uns keine anderen Spaziergänger. Wir sehen nur vereinzelt Weinbauern, die in den Weinbergen ihre Reben inspizieren. Die Ernte steht kurz bevor und so können wir es uns nicht verkneifen, in diesem Garten Eden von der verbotenen Frucht zu naschen; jedoch sind die Trauben noch nicht ganz reif – unser Pech und des Winzers Glück! 

Im malerischen Städtchen Rivaz angekommen, wollen wir eine Flasche der regionalen Rebsorte Chasselas kaufen, aber die Läden sind noch geschlossen. So setzen wir unsere Reise fort und hoffen, später doch noch lokalen Wein verkosten zu können.

Auf einem schönen, kleinen Strand außerhalb des Dorfes pumpen wir unsere SUP-Bretter auf. Diese Arbeit ist immer etwas anstrengend, wird jedoch stets durch die Vorfreude erleichtert, bald auf dem Wasser zu sein. Einmal fertig, schnallen wir unsere Taschen an den Brettern fest, befestigen die Finne an der Unterseite der Hecks und schenken einander ein kurzes Lächeln, ehe wir lospaddeln. Unser Ziel ist das rund 15 Kilometer entfernte Château de Chillon – bei Windstille etwa vier Stunden entfernt. 


Den vollständigen Beitrag lesen Sie in Heft 02/2019.
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