Eine Tour auf der Ruhr – In die grüne Lunge des Ruhrgebiets

Wer Eike Jahn kennt, weiß, dass er mit allen Wassern gewaschen ist, denn Küstentouren auf dem Meer, urbane Touren durch niederländische Grachten sowie stille Bergseen sind sein Terrain. Das regenreiche Frühjahr brachten ihm ein paar Wildwasser-Tage auf Agger und Erft in Nordrhein-Westfalen, wo er beheimatet ist. Im Mai, an den ersten stabilen sonnigen Tagen, ging er es aber ruhiger an, denn auf dem Programm stand die Ruhr, die als gezähmter Wanderfluss im »Pott« verläuft.

TEXT: EIKE JAHN / BILDER: DIRK WAGENER

Meine Tour beginnt vor dem Ein- und Ausstieg der Faltbootfahrer Wanderfalke in Witten, beim Schiffsanleger der »MS Schwalbe II«. Das Ausflugsschiff verkehrt im Sommer zwischen Bommern und dem Kemnader See. Es ist einer der Tage, an denen man spürt, dass der Sommer anklopft und wie gerne öffne ich ihm heute die Türen. Die Einsetzstelle ist optimal gelegen, denn vom Bahnhof Witten Bommern sind es nur ein paar Minuten Fußweg bis zur Wiese an der Ruhr. Losgepaddelt wird zwischen dem alten Ruhr-Viadukt und der Ruhrbrücke. Das beeindruckende Viadukt lohnt einen Abstecher flussaufwärts, denn 20 Pfeiler und 800 Meter Strecke überspannen hier den Flusslauf. Die ersten Paddelschläge gehen bei sehr geringer Fließgeschwindigkeit gut von der Hand und ich paddle unter der Autobrücke durch weiter ins Grüne. Ab hier wird der Straßenlärm schnell vom Zwitschern der Vögel abgelöst und ich komme bei mir und in der Natur an. Da ich in diesem Frühjahr nur wenig auf dem Wasser war, gibt mir dieser Moment hier allein wieder mächtig Kraft. Es ist ein tolles Gefühl von Freiheit, bei klarer Luft auf einem so schönen Fluss unterwegs zu sein.

IM ZEICHEN DES KOHLEABBAUS
Nach etwa zwei Kilometern komme ich an der Zeche Nachtigall vorbei. In dieser Region lag die Steinkohle so knapp unter der Erde, dass der Abbau ein Kinderspiel war und hier deshalb vor 300 Jahren das große Graben begann. Wer sich das heutige Museum zum Thema Bergbau anschauen oder mit Grubenlampe und Helm in einen echten Steinkohleflöz hinabsteigen möchte, ist hier genau richtig. An der Ruhr vor der Fußgängerbrücke gibt es sogar einen Anleger in nur 300 Metern Entfernung zur Zeche. Mir reicht der Blick auf den alten Schornstein, denn es liegen noch 16 abwechslungsreiche Kilometer vor mir.

Das Ufer variiert zwischen Baumreihen, Wiesen und leicht hügeligen Wäldern. Die Fließgeschwindigkeit nimmt langsam ab und nach zwei weiteren Kilometern und einer sanften Linksbiegung kreuzt die Fußgängerfähre Hardenstein meinen Weg. Die Fähre verbindet die beiden Ufer mit dem Ruhrtalradweg, der von der Burgruine Hardenstein aus dem 14. Jahrhundert am linken Ufer zur Herbeder Schleuse überführt.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2023 des SUP Board Magazins.
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