Mit Pedal und Paddel – Bikerafting in Montenegro

Die Kombination aus Packrafts und Bikes, das so genannte Bikerafting, eröffnet völlig neue Möglichkeiten, eine Region an Land und vom Wasser aus zu erleben. Der Perspektivenwechsel und die Vielfalt können kaum größer sein. Gerhard Czerner und Xaver Frieser haben sich auf den Weg gemacht, das Beste aus zwei Welten um und im tiefsten Canyon von Europa, der Tara-Schlucht in Montenegro, zu erleben.

TEXT: GERHARD CZERNER / BILDER: MARTIN BISSIG

Vorsichtig ziehe ich die Spanngurte fester, die die Laufräder und den Rahmen meines Gravelbikes am Boot für die nächsten Tage an Ort und Stelle halten sollen. »Der Lenker drückt ziemlich in das Raft da vorne«, bemerkt Xaver kritisch und deutet auf mein Arrangement. Bei ihm sieht es nicht besser aus. Also wieder aufmachen und neu verzurren. Es wird nicht das letzte Mal bleiben. Keiner von uns hat je versucht, Rad und jede Menge Gepäck für mehrere Tage auf einem kleinen Gummiboot zu verstauen.
Die Grundregel, den Schwerpunkt so tief wie möglich zu halten, versuchen wir erst gar nicht zu beherzigen, weil es völlig unmöglich ist. Das Bike und die Taschen landen auf dem Boot und damit viel zu weit oben. Xaver bringt seine Zweifel zum Ausdruck: »Ich bin gespannt, wie sich die vollbeladenen Boote durch die Rapids steuern lassen. Einfach wird das nicht.« Dem kann ich nur zustimmen. Uns bleibt nur der Versuch. Wir werden sehen.

DIE TRÄNE EUROPAS
»The Tear of Europe« – die Träne Europas, so wird dank des oft kristallklaren Wassers der Fluss Tara in Montenegro genannt. Das tiefblaue Juwel fließt durch den tiefsten Canyon Europas. Satte 1.333 Meter haben sich die Fluten in das Kalkgestein gegraben. Unter Wildwasserfahrern ist die Tara schon lange ein Begriff, aber erst durch die Entdeckung einer für mich neuen Sportart ist mir die Tara wieder in den Sinn gekommen.

»Bikerafting«, die Symbiose aus Packraften und Biken, hat mich fasziniert. Packrafts sind kleine »Gummiboote« für ein oder zwei Personen, die sich winzig zusammenfalten lassen. Bei gerade einmal 2,5 kg hat so ein Boot ein Packmaß von lediglich 30×20 cm. Damit passt es leicht auf einen Gepäckträger oder in einen Rucksack. Beim Bikerafting transportiert man das Boot inklusive der benötigten Wildwasserausrüstung auf dem Bike zum Bach. Dort wird dann umgeladen und das Bike landet auf dem Boot.

Nach der Befahrung eines Gewässers wird die Luft ausgelassen und weiter geht es wieder im Sattel. Das hört sich für mich als begeisterter Biker und Paddler nach einer spannenden Kombination an.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2024 des kajak Magazins.
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