Kaltern oder Karibik? Diese Frage drängt sich auf, wenn man im Garten des Hotels Seeleiten unter Palmen liegt, die Zehen im feinen, weißen Sand. Oder wenn man auf dem smaragdgrünen Kalterer See paddelt – dem wärmsten Badesee der Alpen. Ein SUP-Erlebnis zwischen Weinreben, Südsee-Flair und alpiner Kulisse.
Stand-Up-Paddeln kann sportlich sein und schweißtreibend. Oder man versteht es als Einladung zum Innehalten, In-sich- Kehren, In-sich-Ruhen. »Wenn ich im Sommer morgens um sieben rauspaddle, das ist wie Meditation«, sagt Dominic. Dann, wenn der Kalterer See noch im Halbschlaf liegt, glatt wie ein Spiegel und menschenleer. Nur der frühe Vogel zieht schon Kreise und vereinzelt springen Fische aus dem »Spiegel« heraus, um Sekundenbruchteile später wieder im Wasser zu verschwinden. Direkt hinter dem glatten See erhebt sich der Mitterberg – gekrönt von der Leuchtenburg, einer Ruine aus dem 13. Jahrhundert, die von oben auf das Geschehen blickt wie ein stiller Wächter.
Dominic Moser ist hier aufgewachsen. Seine Oma eröffnete im zehn Kilometer nördlich gelegenen Montiggl die erste kleine Herberge des Orts. Damals noch Teil eines landwirtschaftlichen Betriebs, vermietete sie ein paar Gästezimmer und war mit Leib und Seele Gastgeberin. Ihre drei Söhne und später auch deren Kinder taten es ihr gleich. Heute zählen die Mosers in der dritten Generation zu den größten Hotel-Familien in der Region.
Gemeinsam mit seinem Bruder Daniel führt Dominic das Erbe des Vaters fort: das Hotel Seeleiten, gelegen direkt an der Südtiroler Weinstraße, wenige Gehminuten vom Kalterer See entfernt. Als er uns von der SUP-Tour bei Sonnenaufgang erzählt, legen wir den Plan vom gemütlichen Ausschlafen schnell ad acta. Um kurz vor sieben stehen wir noch etwas verschlafen am Ufer. Am hoteleigenen »Lake House« nehmen wir zwei Boards und zwei Paddel von den Halterungen.
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